Regenbekleidung ist doch wasserdicht, oder?

Kennen Sie es, Arbeitskleidung zu kaufen bzw. neue Kleidung von Ihrem Arbeitgeber zu erhalten, damit Sie auch bei Regenwetter trocken bleiben?

Kennen Sie es auch, nach einiger Zeit, die Sie im strömenden Regen gearbeitet zu haben, langsam am Rücken und an den Armen nass zu werden? Beschweren Sie sich danach bei Ihrem Händler oder eben bei Ihrem Arbeitgeber, nur um zu hören, dass das alles gar nicht sein kann oder dass Sie einen Fehler begangen haben und es nicht an der Kleidung an sich liegen kann? – Wieso sagt der Händler das?

Weil die Regenkleidung, die Sie gekauft / bekommen haben, die höchste Klasse der Norm für Wasserdicht EN343 einhält.

Wenn Sie an mehr Wissen über Arbeitsbekleidung interessiert sind, dann können Sie hier folgen.

EN343

EN343 ist die einzige Norm, die das Thema Wasserdichte behandelt und die Klasse 3 ist die höchste Stufe innerhalb dieser Norm.

Was sagt EN343 Klasse 3 aus? Welche Eigenschaften in Bezug auf Wasserdichte muss Regenbekleidung, die dieser Norm entspricht, vorweisen?

Die Norm bescheinigt, dass die Wasserdichte eines Bekleidungsstücks dieser Norm größer als 13.000 Pa ist. Rechnet man diesen Wert in eine besser bekannte Angabe um, dann erhält man einen Wassersäulendruck von 1.325mm.

Ein Set von Regenbekleidung, das diese Norm, Klasse und diesen Wassersäulendruck erfüllt, hält im besten Fall einem kleinen Schauer stand, ist aber keinesfalls für einen längeren Aufenthalt im Regen geeignet. Schon gar nicht, wenn man im Regen physisch aktiv sein möchte. Schon der kleinste Druck von außen (z.B. durch das Sitzen auf einem nassen Untergrund, auf den Knien arbeiten, einen Gurt über der Schulter tragen) wird dafür sorgen, dass Wasser durchgedrückt wird und Sie dadurch nass werden.

EN343 VIking Rubber Co. arbejdstoej

Eigenschaften guter Regenkleidung

Welche Anforderungen kann / muss man Regenbekleidung bzw. wasserfester Arbeitskleidung stellen, um sicher zu gehen, dass die Kleidung sowohl bei starkem Regen, als auch bei äußerer Druckausübung, trocken hält? Klären Sie die folgenden Eigenschaften ab:

  • Als Allererstes muss der Stoff, aus dem die Kleidung hergestellt ist, eine gute Beschichtung oder noch besser, eine gute Membran haben, die einem Wassersäulendruck von mindestens 5.000mm standhält.
  • Alle Nähte müssen verschweißt (PVC Regenkleidung) oder vollgetaped (Polyester Regenbekleidung) sein. Hier können Sie Beispiele klassischer Regenbekleidung sehen.
  • Der Stoff sollte eine wasserabweisende Oberfläche haben (dies trifft auf alle PVC Kleidung zu), Polyester Regenbekleidung muss eine wasserabweisende Behandlung bekommen (kann z.B. eine Fluorkohlenwasserstoff-Behandlung sein). Lesen Sie mehr über F120, ein Material mit einer Fluorkohlenwasserstoff-Behandlung.
  • Taschen sollten eine Klappe haben, damit Wasser natürlich abfließen kann.
  • Reißverschlüsse dürfen nicht sichtbar sein. Wenn diese es doch sind, müssen sie wasserfest sein.

Sind diese Anforderungen erfüllt, können Sie sich sicher draußen im Regen bewegen.

Brauchen Sie…

Neuigkeiten und Blogartikel als Erster
Konkrete Ratschläge zum Kauf von Arbeitskleidung
Ideen, die Ihren Alltag erleichtern
Inspiration zum Thema Arbeitsbekleidung
Tipps und Tricks zum Gebrauch von Arbeitskleidung
Merkmale guter Arbeitsbekleidung

… dann folgen Sie diesem Blog rund um’s Thema Arbeitsbekleidung und Arbeitsschutzbekleidung!

Sollte sich Regenkleidung wie eine Plastiktüte anfühlen?

Wer kennt das nicht, Regenbekleidung zu tragen, in der man sich, obwohl sie regendicht ist, nass fühlt. Die Feuchtigkeit, die man fühlt, muss nicht unbedingt von außen kommen. Es gibt andere Ursachen, wie beispielsweise Feuchtigkeit, die der Körper freigibt. Diese kann oft nicht aus der Kleidung heraus und setzt sich dann an der Innenseite des äußersten Stoffes ab. Außerdem kann Feuchtigkeit auch als Kondensfeuchtigkeit durch den Temperaturunterschied zwischen Körper und Außenluft entstehen. Auch diese Feuchtigkeit setzte sich in Form von Wasserperlen an der Innenseite des Außenstoffes ab.

Ist Feuchtigkeit in der Kleidung etwas, mit dem man sich abfinden muss, oder gibt es Lösungen?

Was kann man gegen die Feuchtigkeit machen, die von innen kommt und genau so unangenehm ist wie die, die von außen kommt? Eine Lösung kann es sein, dass man bei der Herstellung der Kleidung einen Stoff verwendet, der „atmungsaktiv“ ist. Atmungsaktive Kleidung hat eine Membran, die es ermöglicht, dass Feuchtigkeit durch die Beschichtung oder Membran der Kleidung nach außen entweichen kann, ohne dass Feuchtigkeit nach innen kommen kann. Hier lesen Sie mehr über atmungsaktive Kleidung.

Wie kann man dann sichergehen, dass die Kleidung die man kauft, auch diese atmungsaktive Fähigkeit besitzt und sich nicht wie eine Plastiktüte anfühlt? Die gleiche Norm EN343, die oben beschrieben wurde und etwas über Wasserdichte aussagt, gibt auch einen Indikator für Atmungsaktivität. Genau wie in Bezug auf Wasserdichte, ist die Norm bezüglich der Atmungsaktivität in Klassen aufgeteilt, bei denen Klasse 3 die beste ist. Die Klasse 3 schreibt vor, dass ein Kleidungsstück einen RET-Wert von weniger als 20 hat. Eine etwas anschaulichere Angabe ist jedoch die Menge an Feuchtigkeit (in Gramm gemessen), die von innen nach außen durch die Kleidung entweichen kann, gemessen pro m2 in 24 Stunden.

Damit man einen wirklichen Unterschied und den entsprechend erhöhten Komfort wahrnehmen kann, muss die Atmungsaktivität mindestens 4.000g Feuchtigkeit pro m2 in 24 Stunden (4000g/m2/24h) betragen. Dies entspricht einem RET-Wert von ca. 9.

Uns fällt immer wieder auf, dass die EN343 Norm in Bezug auf Atmungsaktivität und Wasserdichte, nur das absolute Minimum angibt und für den professionellen Gebrauch eigentlich nicht anwendbar ist. Ein RET-Wert von 20 ist einfach viel zu wenig (quasi zu hoch), wenn man seine Arbeitskleidung ordentlich nutzen möchte und der Tragekomfort den ganzen Tag über angenehm sein soll.

Mindestanforderung für Ihre neue Regenbekleidung

Wenn Sie sich ein neues Set Regenbekleidung oder wasserdichte Arbeitskleidung zulegen möchten, kommen Sie nicht wirklich weit damit, einfach nur Ausschau nach Kleidung zu halten, die mit EN343 Klasse 3/3 gekennzeichnet ist. Stattdessen sollten Sie nach Kleidung mit den folgenden Mindestwerten schauen:

  • Wassersäulendruck: 5.000mm
  • Atmungsaktivität: 3000g/m2/24h

Mit diesen Werten können Sie sich komfortabel und sicher draußen im Regen bewegen.

Beispiele für atmungsaktive und wasserdichte Arbeitskleidung finden Sie hier.

blaa gore-tex arbejdsjakke og arbejdsbukser
Per Eg Larsen
Workwear Specialist

Teilen Sie dieses Wissen

Facebook
Twitter
LinkedIn
Diese Website durchsuchen Suchbegriff... [Enter-Taste]
×
×

Warenkorb